crimson trail - Spektakulärer ausblick im Logan Canyon
Der schroffe, granitgraue Felssims zieht sich wie eine imposante Mauer die Gipfellinie entlang. Etwas unterhalb säumen saftig grüne Bäume die Ausläufer der Waldgrenze - zwischen ihnen schlängelt sich ein schmaler Wanderweg den steilen Berg hinauf. Egal ob vor oder zurück: der Blick in hinab in den Logan Canyon ist atemberaubend!
loagn canyon - nord utah
National Geographic nennt es beim Namen: Der Logan Canyon ist einer der letzten unberührten und ursprünglichen Orte Amerikas. Das Gebiet ist Teil des Uinta-Wasatch-Cache National Forest Komplex. Nur ein paar Meilen östlich von Logan wachen sie Felswände rechts und Links der Straße und riesige Höhen. Die Straße, die bis ins 60 km entfernte Garden City am Bear Lake führt, ist die US-89. Vielen USA-Liebhabern ist diese Fernstraße aus Kanab, Page oder Flagstaff bekannt.
Inmitten der beiden verflixt hohen Felswände schlängelt sich die Straße ganz szenisch am malerischen Logan River entlang. Kaum 100 Meter in den Canyon gefahren, musste ich erst einmal anhalten, um Fotos von dieser tollen Landschaft zu machen.
Wandern im Logan Canyon
Obwohl der Logan Canyon um einiges ruhiger ist, als viele seiner bekannteren Mitbewerber, ist er, fast schon spinnennetzartig, von ganz vielen Trails durchzogen. Einer der bekannteren führt zu den Wind Caves auf der Nordseite des Canyons.
Der Trailhead zum Crimson Trail befindet sich keine 7 km nach dem Eingang des Canyons. Da sich der Trail in einem Loop laufen lässt (von dem die letzte Passage parallel zur Straße verläuft), kommen theoretisch zwei Ausgangspunkte für die Wanderung in Betracht: der Spring Hollow Campground und der Malibu Campground. Ich habe mich eher intuitiv für den ersten entschieden. Das Auto (in meinem Fall ja den großen RV) konnte ich vor dem eigentlichen Campingplatz problemlos abstellen, obwohl die Parkplätze begrenzt sind.
crimson trail - die wanderung
Vom Spring Hollow CG geht es zuerst einen knappen Kilometer entlang der FR038 nach Süden. Von hier geht es dann über eine Strecke von gut 1,5 km schweißtreibende 400m recht steil bergauf. Die gute Nachricht: Der Rest der Wanderung ist (bis auf den Abstieg) dann einigermaßen eben. Und die zweite gute Nachricht: Es gibt ausreichend Serpentinen, sodass normale Wanderschuhe vollkommen ausreichend sind und es einem auch nicht ganz soo steil vorkommt.
Oben auf dem Kalkstein-Fels angekommen offenbart sich dir ein wirklich atemberaubender Anblick in beide Richtungen entlang des Canyons. Zur Westseite ist in der Ferne Logan zu erkennen. Nach Osten offenbart sich dir die sogenannte China Wall, in Anlehnung an die Chinesische Mauer (und übrigens auch die Windcaves auf der anderen Canyonseite). Die China Wall ist ein gigantischer Felssims mit einer fast 90° abfallenden Kante, der auf beiden Seiten des Canyons gewissermaßen auf der Baumlinie thront.
Der Wanderweg ist nicht ausgebaut, eher ein Trampelpfad. Zudem führt er das ein oder andere Mal doch sehr dicht an den unbefestigten Abhang. Trittsicherheit und ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit sind hier doch sehr von Vorteil! Aber so dicht am Rim ist der Blick schon sehr grandios…
Die nächsten Kilometer geht es dann in nordöstlicher Richtung am Rim entlang. Und es wartet wirklich nach jeder Kurve ein etwas anderer Ausblick, mal sind es kleine Felsvorsprünge, mal ein schöner Kusselwald.
Der Abstieg geht dann direkt auf den Malibu Campingplatz zu, bevor die letzten zwei Kilometer parallel zur US-89 am Fusse des Berges verlaufen.
Alles in allem 7,5 km!
besuch und beste jahreszeit
Ich war im Herbst dort und ganz zufrieden. Zwar waren die Blätter hier noch nicht verfärbt, aber es war noch anständig warm tagsüber. Im Winter liegt hier Schnee, dann würde ich nicht ohne Stöcke und ggf. Spikes auf diese Wanderung gehen. Für ein richtig cooles Erlebnis könntest du auch eine Schneeschuh-Wanderung im Winter planen.
Über aktuelle Sperrungen und Ereignisse informiert der Logan Ranger District des National Forest auf seiner Internetseite. Ein Ranger Office gibt es hier allerdings nicht.
Durch die Struktur des Canyons ist die Wanderung sicherlich auch ohne Navigationsequipment zu bewältigen. Eine Google Maps offline Karte reicht bestimmt aus und stiftet etwas Orientierung.
